Solitärbäume

Die richtige Baumart für deinen Standort

Wähle aus den verfügbaren Baumarten selbst aus und gib sie im Standortformular an. Bei einigen Baumarten kannst du auch zwischen verschiedenen Sorten wählen. Welcher Baum zu deinem Standort passt, hängt natürlich von deinen Vorlieben und den Eigenschaften deines Standortes ab:

  • Soll der Baum groß, schlank, klein oder breit sein?
  • Möchtest du, dass er Früchte für dich trägt?
  • Ist der Standort eher trocken oder feucht, warm oder kühl?
  • Ist der Boden mager oder fruchtbar?

Wähle deine Baumart

Folgende Baumarten und Sorten
kannst du aktuell für deine(n) Standort(e) wählen:

Standort Check-Liste

Dein Standort sollte in der offenen Agrarlandschaft im Landkreis Rhön-Grabfeld liegen. Du kannst deinen Baum/deine Bäume einzeln, als Grüppchen, Baumreihe oder Allee anordnen, so dass er/sie die Landschaft prägen.

Allee oder Baumreihe

Alleen oder Baumreihen bieten Passanten Schutz vor Sonne und Wind. Außerdem schützen sie landwirtschaftliche Kulturen vor Wind und Verdunstung. Um Schattenwurf zu vermeiden ist eine Ost-West-Ausrichtung/Pflanzung nördlich des Feldes zu empfehlen. Entlang von Feldwegen solltest du berücksichtigen, dass große Landmaschinen den Weg weiterhin passieren können müssen (Mähdrescher: Breite ca. 3,50 m, schwenkt in den Kurven aus, Höhe ca. 4 m). 

Landschaftsmarke

Solitärbäume an markanten Orten sind Landmarken. Sie schaffen einen Widererkennungseffekt und machen so  deine tägliche Umgebung und Heimat lebens- und liebenswert – zum Beispiel neben Bildstöcken, auf kleinen Anhöhen in der Feldflur, an Kreuzungen. Hierfür eignen sich besonders großwüchsige Baumarten wie Eiche, Linde, Walnuss oder Birne.

Weidebaum

Auf Viehweiden entwickeln sich Solitärbäume zu einem willkommenem Schutz vor Wind und Wetter. Für Geflügel geben sie sogar Schutz vor Angriffen aus der Luft. Bitte beachte die Verwendung eines besonders robusten Verbissschutzes und eine Verbretterung/Elektrozaun in den ersten Jahren. Für Großvieh wie Rinder eher hochwüchsige Bäume (z.B. Eiche, Walnuss, Weide oder Linde) pflanzen.

Nutzung von Eh-Da-Flächen

Kleine, ungenutzte Eckchen in der Landschaft werden Eh-Da-Flächen genannten. Sie eignen sich – genauso wie schwierig nutzbare Feldecken – hervorragend zur Pflanzung von Solitärbäumen und kleineren Baumgrüppchen. So werden diese Flächen zum Trittsteinbiotop und Rückzugsort für Nützlinge.

Ruheort Baum

Gerade im Sommer sind schattige Rastplätze entlang des täglichen Spazier- oder Fahrradweges heiß begehrt. Doch häufig mangelt es in unserer Landschaft an solchen Orten. Das lässt sich ändern. Besonders gut geeignet sind großwüchsige Obstbaumarten wie Kirsche oder Birne, aber auch heimische Laubbaumarten. Apfelbäume sind hingegen eher kleinwüchsig und liefern daher nur mäßigen Schatten

Grenzbaum

Wer sein Land von Generation zu Generation geerbt hat und weiter bewirtschaftet hat, fühlt sich mit ihm oft tief verbunden. Um diese Verbundenheit auch an die nächste Generation weiter zu geben und das Land zu etwas besonderem zu machen, bilden Grenzbäume eine schöne Markierung. Geeignet sind eher hohe und schmale Baumarten wie Speierling und Birne, um die Bewirtschaftung nicht zu behindern.

Gewässerrandstreifen

Das Wasserwirtschaftsamt hat vor kurzem den Verlauf der Gewässerrandstreifen im Landkreis vorgestellt: 5 m breite Pufferstreifen ohne ackerbauliche Nutzung entlang von bestimmten Gewässern. Betroffene Gewässer kannst du hier einsehen. Mach das beste draus und pflanze eine Baumreihe. Bäume vermindern Nährstoffeinträge und stabilisieren den Temperaturhaushalt fließender Gewässer. Feuchtigkeitsliebende Arten wie Weiden sind hier bestens geeignet.

  • mindestens 2 m Abstand zu benachbarten Grundstücken (AGBBG Art. 47 (1))
  • mindestens 4 m Abstand zu benachbarten landw. Grundstücken (AGBGB Art. 48)
  • mindestens 4,5 m zu Land- und Kreisstraßen (je nach zugelassener Höchstgeschwindigkeit)
  • zu anderen Bäumen etwa 8-12 m Abstand halten

Generell gilt: nährstoffreiche, lockere und frische Böden ohne Staunässe sind am günstigen für eine Pflanzung

Der abgebildeten Grafik können Sie die Trocken- und Feuchtigkeitsverträglichkeit verschiedener Fruchtbäume entnehmen. Staunasse Böden können zu Wurzelfäule führen. Stauende Bodenschichten sollten daher bei der Pflanzung durchbrochen werden.

Wenn du bezüglich des Standortes Fragen hast oder Hilfe benötigst, zögere nicht, uns zu kontaktieren!

Passenden Standort gefunden und Bäume ausgewählt? Melde dich hier!
Fülle dazu bitte das Formular aus und sende es uns zu. Wir benötigen die genaue Lage des Standortes. Du kannst die Standorte ganz einfach im Bayernatlas (oder mit Google Mymaps/Google Earth/was immer du nutzt) zeichnen und uns dann per Link oder KML zusenden, oder eine Skizze im Formular anfertigen.

Das gibt es zu beachten

  • magere Trockenrasen bieten seltenen sonnenliebenden Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Baumschatten kann sich hier negativ auswirken. Eine Übersicht der Biotope findest du im Bayernatlas unter der Ebene ‚Biotopkartierung‘
  • Einige Feuchtwiesen sind wichtige Brutgebiete für Kiebitz, Wiesenpiper und Co. Diese Vögel brauchen offene Fluren, um den Überblick zu behalten. Ob deine Fläche betroffen ist, kannst du in der Wiesenbrüterkulisse des LfL nachschauen. 
  • Auch Rebhühner sind nicht immer über Bäume glücklich. In manchen Gebieten mit hohem Rebhuhnaufkommen sollte daher auf eine Pflanzung verzichtet werden.

Wenn du dir unsicher bist oder Fragen dazu hast, kontaktiere die Untere Naturschutzbehörde.

Damit die Bäume nicht eingehen und all die Arbeit umsonst war, nimm dir die Pflege bitte zu Herzen. Solltest du Schwierigkeiten haben, eine ordnungsgemäße Pflege zu gewährleisten, wende dich bitte an uns, wir werden versuchen, eine Lösung zu finden! Mit der Zustimmung zur Vereinbarung (Formular) verpflichtest du dich, diesen Baum mindestens die ersten 5 Jahre zu erhalten. Dies schließt auch die Pflege der ersten Jahre ein.

  • Die ersten 2-3 Sommer 1 x monatlich mindestens 50-80 l pro Baum wässern, damit der Baum anwächst
  • Baumscheibe die ersten 2-3 Jahre unkrautfrei halten, um die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden
  • Nach spätestens 5 Jahren sollten die Hilfsmittel, also Kokosstrick, Verbissschutz und Pflanzpfähle, entfernt werden. Andernfalls kann beispielsweise die Anbindung in den Baum einschneiden und ihn beschädigen

Es ist uns wichtig, dass Eigentümer und Verpächter am selben Strang ziehen. Bist du Verpächter einer Fläche mit geeignetem Standort, sprich zunächst mit dem Pächter deiner Fläche. Du kannst ihm entgegen kommen, indem du beispielsweise die Pacht etwas verringerst oder eine Pachtverlängerung anbietest. Umgekehrt kannst du als Bewirtschafter natürlich auch auf den Eigentümer zugehen, und um sein Einverständnis zur Pflanzung bitten.

Es besteht vielerorts die Befürchtung, dass Baumpflanzungen zu Landschaftselementen deklariert und mit einem dauerhaften Beseitigungsverbot belegt werden könnten. Dies trifft jedoch nicht zu, so lang es sich um die Pflanzung von Obst- und Schalenfruchtbäumen handelt, oder die Pflanzungen nicht die Definition eines Landschaftselements erfüllt (weniger als 5 Bäume in einer Reihe zuzüglich beliebig viele Obst-/Schalenfruchtbäume)

Die Pflanzung

Im Herbst kannst du deinen Baum oder deine Bäume im Rahmen einer großen Pflanzaktion in deiner Gemeinde pflanzen. So wird daraus eine gemeinschaftliche und gemeindeübergreifende Aktion und das Pflanzen macht gleich doppelt Spaß. Bäume und Materialien bringen wir an diesem Tag direkt in deine Gemeinde. Außerdem stehen wir dir natürlich mit Rat und Tat zur Seite.

Zu jedem Baum erhältst du das passende Pflanzmaterial:

  • zwei Pflanzpfähle
  • Verbissschutz
  • bei Bedarf Draht zum Schutz vor Wühlmäusen
  •  Anbindung
  • ggf. Bieberschutz
Außerdem benötigst du:
Spaten, Pfahlramme oder Vorschlaghammer, Gießkanne/Wasserfass, Hammer, evtl. eine Zange und ggf. etwas Kompost zur Beimischung zum Erdaushub (Auf keinen Fall frischen Mist beimengen!)

Damit du für den Pflanztag bestens gerüstet bist, findest du hier eine kurze Anleitung zur Baumpflanzung und ausführliche Informationen zu Pflanzung und Pflege:

Verwertung von Obst

Obstbäume lassen sich auf vielfältigste Weise nutzen. Im Landkreis gibt es mehrere Keltereien, wo Sie sich Ihren eigenen Saft pressen lassen können, selbst wenn Sie nur einen oder wenige Bäume besitzen:

Eine weitere Möglichkeit ist, das Obst gegen Bezahlung oder Wertgutscheine abzugeben.
Möglichkeiten in der Region bietet hierfür beispielsweise die Kelterei Söder in Sandberg

Tipps für noch mehr Diversität

Mähen statt Mulchen

Mähen ist prinzipiell besser als mulchen, sowohl für Insekten, als auch für den Artenreichtum der Pflanzen. Das gilt natürlich auch und besonders unter den gepflanzten Bäumen

Sitzstange für Greifvögel

Steht der Baum allein in weiter Flur, besteht die Gefahr, dass Greifvögel ihn als Ansitzwarte verwenden und die noch junge Krone abbricht. Eine neben dem Baum aufgestellte Ansitzstange schafft hier Abhilfe und ist einfach zu bauen.

Biodiversität am Baum

Eine wertvolle Ergänzung zur Pflanzung von Bäumen kann das Aufstellen und Anbringen von Nisthilfen sein. Vogelnistkästen und Lesesteinhäufen  machen deinen Baum besonders attraktiv.